Ultra Duathlon... Was ?
In diesem Jahr stehen nur private Projekte an und meine Idee war am 19.6. von meiner Homebase die 230 Km zur Nordsee mit den Rad zufahren und nach 4-5 Stunden Pause die Strecke zurückzulaufen oder soweit ich es halt schaffe.
Die Radtour war leider getrübt durch die schlechten Zustände der Straßen und Radwege. Überall standen Schilder "Achtung Radwegeschäden", aber was nützt das? Zum Teil waren die Straßen im Friesland mit Klinker gepflastert und ich konnte nur 15 KM/H fahren und wurde trotzdem extrem durchgeschüttelt. Nicht nur das die Fahrzeit dadurch sicher um 1-2 Stunden verlängert wurde, auch die Belastung der Füße und Oberschenkel ist natürlich sehr viel höher. Am Ende bin ich zum Glück nur mit einem Platten an der Nordsee angekommen, was bei den Straßenzustände wirklich unglaublich wenig ist. Duschen, Essen machen und 3-4 Stunden schlafen.
Am nächsten Morgen um 5 Uhr aufstehen und um 6 Uhr ging es dann an den Rückweg mit einem 6 - 8 Kilo schweren Rucksack, den ich tags vorher auch schon bei der Radtour auf dem Rücken hatte. Getränke, Essen und Notfallausrüstung gehören bei einem autarken Lauf einfach dazu. Meine Strecke ging durch recht wenig Orte und selbst hier gab es nicht mal Tankstellen. Der Tag begann mit sehr viel Sonne und es wurde schnell warm und meine Getränke reichten im Grunde nicht bis zur ersten Einkaufsmöglichkeit. Als ich endlich Wasser und Essen kaufen konnte, wurde es auch Zeit. So ging der Tag weiter. Immer erst, wenn meine Wasservorräte aufgebraucht waren, konnte ich was kaufen. Abends hatte ich Glück noch eine Einkaufsmöglichkeit zu finden, damit ich mich für die Nacht eindecken konnte. Leider fingen ab KM 80 meine Füße an zu schmerzen, da wo am Tag vorher die Pedalachsen Druck unter den Füßen ausgeübt hatten. Durch die ganzen Schläge der kaputten Radwege hatte ich mir quasi Prellungen unter den Fußballen zugezogen. Die Nacht wurde überraschend sehr kalt und die Temperatur fiel deutlich unter 10 Grad. An Pausen war nicht zu denken, da ich dann sofort auskühlte und es total kalt war. Zwischen KM 100-120 steigerten sich die Fußschmerzen immer mehr. So schrieb ich meinem Sohn um 1 Uhr nachts, ob er noch wach sei. Sicher war er das und er setzte sich ins Auto um mir entgegen zu kommen. Bis er da war, schaffte ich noch 15 Km, so dass es am Ende 135 KM wurden. In dem Moment reichte es auch, da die Fußschmerzen ein Laufen nicht mehr zu ließen und Gehen mag ich nicht. Sobald ich zu viel Gehen muss, macht es bei mir keinen Sinn mehr. Ich bin ja Läufer und nicht Geher.
Ergebnis: 230 Km mit dem Rad und nach 5 Stunden Pause 135 Km Laufen. Immer einen 5-8 Kg schweren Rucksack dabei. Ultra-Duathlon war es sicher 😉