Am 4.5.2019 durfte ich den Rückwärtsläufer Markus Jürgens aus Münster beim Versuch den 100 Kilometer Rückwärtslauf-Weltrekord zu verbessern, begleiten. Vorweg genommen:
"Er hat es geschafft und den Weltrekord um über 4 Stunden verbessert. "
Der neue Weltrekord liegt nun bei 12:20:36 Stunden über 100K im Rückwärtslaufen.
Wir liefen den WHEW100 in Wuppertal und von dort einen 100K Rundkurs. Von Beginn an lief es gut und da ich Markus schon bei seinem ersten Marathon begleitet hatte, wurde die Eingewöhnungszeit als Duo zu laufen recht kurz. Da Markus rückwärts läuft, bin ich quasi seine Augen. Von mir bekommt er Befehle durch Zeichen oder Sprache, wobei mein Rechts sein Links ist und umgekehrt, um den Weg zu finden. Er sieht die Streckenmakierungen nicht und jede Kurve, Bordsteinkante, Unebenheiten oder oder oder wird von mir angezeigt. Bei so einer langen Strecke ist es sehr wichtig, das Markus nicht stürzt, besonders weil wir von Beginn an deutlich auf Weltrekordzeit waren. Spätestens nach dem ersten Marathon war klar, das wir unter der Zeit bleiben würden, aber halt das Ziel erreichen mussten. Die Strecke war gut laufbar für einen Rückwärtsläufer und das Wetter war zwar kühl, aber oft mit sonnigen Abschnitten.
Für mich war es ein sehr interessanter Ultralauf mit dem schönen Aspekt bei einem Weltrekord beteiligt gewesen zu sein. Die größte Herausforderung für mich war über die 12:20 Stunden mein Tempo dem von Markus anzupassen und das ist über 100K nicht immer einfach. Man läuft ja nie "sein eigenes" Rennen und ich musste die gesamte Zeit konzentriert bleiben. Eine Müdephase konnte ich mir nicht erlauben. Ein Sturz von Markus mit einer Verletzung hätte noch kurz vorm Ziel den Weltrekord verhindern können. Glückwunsch an Markus und hoffen wir mal, das der Weltrekord noch lange Bestand hat